wohn- und produktionsgebäude – im dialog mit der landschaft

wohn- und produktionsgebäude – im dialog mit der landschaft

„die langgestreckte, breit gelagerte horizontale, die niedrigen, eng mit dem boden verbundenen volumen, die weiten überstände und flach geneigten
dächer kommunizieren mit der landschaft „

das gebäude befindet sich am eingang eines kleinen industriegebiets, gelegen am ortsrand von großbottwar direkt am württembergischen weinwanderweg. auf der einen seite prägen

bedeutungslos dahin gestreute industriehallen und fertighäuser die situation, auf der anderen seite wunderschöne wiesen und wälder, die berge wunnenstein, köchersberg und forstberg sowie der herrlicher blick auf schloss lichtenberg.

das neue gebäude ist ein solitärbau, es hat mit der gebautenstrukturdes umfeldes nichts zu tun. es entwickelt sich vielmehr aus der aufgabe selber und

steht im dialog mit der landschaft. es ist ein ort des arbeitens und wohnens,voller unterschiede und gegensätze. ein gebäude in dem die spannungen der konträren funktionen sichtbar werden. die orientierung, der auftritt, das innen und außen, die materialien, die proportionen, die licht und raumqualitäten, all diese dinge sind verschieden und von unterschiedlicher bedeutung. daraus entwickeln sich zwei differenzierte „welten“

innerhalb einer formalen und strukturellen einheit. industrie und wohnen, was jeweils für sich anders sein will, inhaltlich sowie im bezug zur umgebung. dem spannungsfeld des andersartigen und deren dialog mit dem ort gilt unser interesse.

industrie
die orientierung ist nach norden, hin zur straße, hin zur „weiten welt“, zu den menschen – den kunden.

der auftritt ist elegant, seriös und profesionell. das gewandt das man trägt ist eine art „nadelstreifenanzug“. herausgelöst aus der landschaft. der gebäudekörper schwebt über dem gelände. strenge geometrische formen. die übergänge von innen nach außen sind hart und direkt, ohne hindernisse und abstufungen, transparent und „kundennah“. industriell vorgefer- tigte produkte und materialien prägen das bild.

wohnen
die orientierung ist nach süden, hin zur landschaft, hin zu heimischen wiesen und wäldern, hin zu unseren freunden – den tieren. der auftritt ist eher bequem und leger. das gewandt das man trägt ist eine art „freizeitlook“. der gebäudekörper sitzt auf der erde. verbunden mit der landschaft. freie geometrische formen. die übergänge von innen nach aussen sind weich und fließend – das innere

geborgen und geschützt. handwerkliche, individuelle produkte und natürliche materialien definieren den ort.

auszeichnungenauszeichnung guter bauten 2005 häringspreis
publikationenait 7/8 2004architektur in baden-württemberg 2006 bda band 8archiloversarchitekturführer.combeton.orgdbz 5/2005